: god is dead
Information
Friedrich Nietzsches Aphorismus “Der tolle Mensch”, als Quelle für eine fotografische Arbeit.
Friedrich Nietzsche tötet Gott … verbal … er spricht in wirkungsstarken Metaphern, welche dem Denkenden dennoch viel Spielraum bieten. Kann man diese nicht entschlüsseln, steht man vor einem Rätsel. Auch die Tat als solche ist nicht minder abstrakt, denn, dass Gott nun tot ist, würde wiederum bedeuten, dass er gelebt hat. Dieses Wissen, dass die in der Schrift gegebene Information genug Freiheit und Spielraum bietet, um auch eine individuelle Interpretation zuzulassen, war ausschlaggebend für die Entstehung dieser Serie; vorallem nachdem ich in einer meiner letzten Arbeiten sehr sachlich abgebildet habe, wollte ich nun wiedergeben, was nicht jeder sieht. Diese Wiedergabe geschieht im Rahmen von verschiedenen Stillleben, welche durch die Gestaltung und harmonische Farbgebung (ausschl. untersch. Blau Tonwerte) eine angenehme, und ruhige Wirkung ausstrahlen. Um jeweils nur ein Objekt /Element, wird mittels farbiger Kartonelemente ein abstrakter Raum kreiert, welcher die Darstellung umfasst. Die damit ohnehin schon dürftige Information innerhalb der Fotografien, wird zum Ende des Prozesses erneut verschleiert: Ein Teil des Bildes wird stark verpixelt. Der Betrachter wird sich fragen, ob damit ein wichtiges Element verborgen bleibt, ob es sich um eine Zensur handelt. Die digitale Entstehung der Bilder wird unterstrichen, die Realität der Aufnahme hinterfragt. Ist etwas da, auch ohne Materie, ohne Form – genügt Inhalt, Information? Auch Gott können wir nicht fassbar wahrnehmen, ausschließlich fühlen, an die Existenz glauben, oder eben an seinen Tod.
Ein schöner Kreis.
» Habt ihr nicht von jenem tollen Menschen gehört, der am hellen Vormittag eine Laterne anzündete, […] «
» Ich suche Gott! Ich suche Gott! «
» Fürchtet er sich vor uns? Ist er zu Schiff gegangen? ausgewandert? «
» Wir haben ihn getötet – ihr und ich! «
» Wie vermochten wir das Meer auszutrinken? «
» Riechen wir noch nichts von der göttlichen Verwesung?«
» Das Heiligste und Mächtigste, was die Welt bisher besaß, es ist unter unsern Messern verblutet […] «